Kommunikationsprojekte mit großem Nutzen
Die Mittelstufen-Klassen unserer Kaufleute für Marketingkommunikation machen in jedem Jahr besondere Projekte. Für und mit Start-Up-Unternehmen der Region entwickeln sie ein Kommunikationskonzept, was nicht nur konzipiert, sondern auch häufig von den Unternehmen genauso umgesetzt wird. Schauen Sie sich um - einge Projektgruppen berichten hier von ihrer Arbeit.
Projektverantwortlicher Fachlehrer
Christoph Thiemann
thiemann@lebk-muenster.de
Projektverantwortliche Fachlehrerin
Frauke van Stipriaan
vanstipriaan@lebk-muenster.de
2020/21: Ökologisch sinnvoll - der Keinachtsbaum
Von Katharina Wolff und Sophia Krey
In unserem Bildungsgang der Kaufleute für Marketingkommunikation ist eine Projektarbeit üblich, bei der wir in Kleingruppen ein Kommunikationskonzept für ein externes Unternehmen aufstellen.
In diesem Schuljahr dennoch einiges anders. Neben Fachwissen war wegen der Corona-Situation besonders eines gefragt: Flexibilität. Abgabefristen mussten verschoben werden, Gruppenmitglieder waren zwischenzeitlich in Quarantäne, Treffen und Präsentationen fanden online statt – aber wann hat man schon die Gelegenheit, seine Präsentation in Jogginghose zu halten?
Im Oktober 2020, Monate nach dem ersten Lockdown, gingen unsere Projekte im Klassenzimmer an den Start. Unter den bestehenden Einschränkungen im öffentlichen Leben entließ uns unser Fachlehrer, Herr Thiemann, schnell in die Suche nach einem Projektpartner. ,,Sollte mitten im “Lockdown light” ja eigentlich kein Problem sein, oder?”, dachten sich viele. Doch im Austausch mit unseren Mitschüler*innen und beim Ansehen der vorherigen Projekte, wurde uns schnell klar, einen Praxispartner in dieser besonderen Zeit zu finden, würde sich vielleicht schwieriger gestalten als in den Jahren zuvor.
Dennoch ließen sich spannende und sehr unterschiedliche Projektpartner finden: vom Einzelhandel von nebenan über Sportvereine bis hin zu Start-Up-Unternehmen war Vieles vertreten. Teilweise trotz, aber auch genau wegen der Einschränkungen, waren wir so breit aufgestellt. Denn durch die ohnehin virtuell stattfindenden Treffen, spielte die räumliche Distanz keine Rolle mehr.
Viele Gespräche fanden also durch Videokonferenzen oder per Telefon statt. Da wir aber bereits einen Lockdown und eine Homeschooling-Phase hinter uns hatten, fühlten wir uns alle fit genug und konnten auf diesem Weg Kontakt halten.
Die Gruppenarbeit war zeitweise schon von Quarantäne-Phasen in den einzelnen Klassen unterbrochen worden. Für uns war es also schon zur Gewohnheit geworden, dass ein Teil der Gruppe über Teams zugeschalten werden musste, was die Zusammenarbeit im "lauten" Klassenzimmer doch deutlich erschwerte. Immer im Hinterkopf klopfte hierbei noch der baldige Abgabetermin an, der dann – zum Glück – aufgrund der neuen Maßnahmen angepasst wurde.
Nicht weiter als einige Wochen planen zu können, mussten wir im Jahr 2020 alle lernen. Bei dem nächsten harten Lockdown im Dezember waren wir also weder überrascht noch unvorbereitet. Wir hatten uns längst an die Online-Zusammenarbeit gewöhnt und zogen immer mehr Vorteile für uns heraus: Anstatt sich – auf den Mindestabstand bedacht – gemeinsam vor einen Computer zu setzen und sich durch die Masken hindurch zuzunuscheln, war es doch wesentlich praktischer den Bildschirm über Teams zu teilen und auch die Terminfindung verlief durch die fehlende Fahrzeit wesentlich einfacher.
So haben wir die Projekte dann also von Zuhause aus fertiggestellt und noch vor den Weihnachtsferien abgegeben. Die Präsentationen unserer Ergebnisse sollten dann nach den Ferien wieder in der Schule vor unseren Mitschüler *innen stattfinden.
Aber auch dieses Mal haben wir damit gerechnet, dass nichts nach Plan laufen wird, denn das Homeschooling ging in die nächste Runde. “Warten wir also, bis wir wieder in die Schule können oder stellen wir unsere Projekte online vor?” Die Entscheidung kam von allen sehr schnell und eindeutig: Wir wollten den Projektabschluss nicht aufschieben und so saßen wir im Januar vor unseren Laptops und präsentierten unsere monatelange Arbeit vom Schreibtisch oder auch mal vom Bett oder Sofa aus. Keine direkten Reaktionen und keinen üblichen Applaus – dafür das eingeschaltete Mikro unseres Fachlehrers, das uns ein gratulierendes Klopfen und das Einleiten einer Feedbackrunde hören ließ.
Abschließend lässt sich sagen, dass wir trotz aller Einschränkungen und Veränderungen tolle Projekte auf die Beine gestellt haben, die bei vielen von uns besonders im Gedächtnis bleiben werden.
2020/21: Esports in der Pandemie
Von Maximilian Achnitz
Im zweiten Ausbildungsjahr stand für uns das Praxisprojekt auf dem Lehrplan, das darin bestand, für ein frei wählbares Unternehmen ein Kommunikationskonzept zu entwickeln. In meiner Gruppe haben wir uns darauf verständigt, ein regionales Unternehmen zu unterstützen, zudem wir auch einen Bezug haben. Da wir alle fußballbegeistert sind, hatten wir den SC Preußen Münster im Blick, der zu diesem Zeitpunkt gerade ein Esports-Engagement geplant hat und unsere Unterstützung gebrauchen konnte.
Ziel sollte es sein, ein Kommunikationskonzept für den Ausbau des Esports bei Preußen Münster mit nachhaltigem Community-Aufbau zu entwickeln. Zum aktuellen Zeitpunkt gestaltet sich eine interaktive Kommunikation mit den Fans und Unterstützern des Vereins schwierig, da Live-Veranstaltungen, die gerade den Profi-Fußball ausmachen, ausfallen müssen. Der Esports kann jedoch vollständig online stattfinden und ermöglicht einen interaktiven Austausch mit der Community.
Uns war der hohe Praxisbezug unseres Projekts sehr wichtig, sodass wir uns während der gesamten Projektphase in einem engen Austausch mit den Verantwortlichen des Vereins befanden und uns wöchentlich über Teams be- und abgesprochen haben. Untereinander haben wir die Zeit nach den Besprechungen genutzt, um die anstehenden Aufgaben zuzuteilen und Ideen zu entwickeln, die eine erfolgreiche Kommunikation ermöglichen.
Unser gesamtes Kommunikationskonzept haben wir aufgrund der aktuellen Pandemie-Lage auf Online-Medien ausgelegt, sodass wir auf alle Eventualitäten gefasst sind und nicht von geltenden Maßnahmen abhängig sind. Durch die realen Bedingungen, die wir uns bewusst geschafft haben, musste wir einen strukturierten, aber dennoch flexiblen Plan auf die Beine stellen. Nicht selten wurden Entscheidungen, die am Vortag getroffen wurden, am nächsten Tag revidiert und angepasst. Darauf mussten wir als Gruppe entsprechend reagieren und die ein oder andere Idee über den Haufen werfen. Dabei hat uns die kompetente Beratung der Verantwortlichen bei Preußen Münster, aber auch die Meinung externer Experten, wie den Verantwortlichen der Esports-Abteilung beim FC Schalke 04, weitergeholfen.
Für den optimalen Einstieg in das professionelle Spielen an der Konsole haben wir eine dreimonatige Turnierserie geplant, bei der die jeweiligen Einzel-Turniere mit bis zu 256 Spielern besetzt sind. Um das gesamte Turnier herum haben wir letztendlich ein Kommunikationskonzept auf die Beine gestellt, das optimal auf vorher definierte Zielgruppen ausgerichtet ist und eine Grundlage für einen nachhaltigen Community-Aufbau darstellt.
2020/21: Kommunikationskonzept CrossFit Dülmen
Von Sky Inckmann
Das Ziel dieses Projektes war es, ein Kommunikationskonzept für ein von uns frei ausgewähltes Unternehmen zu erstellen. Wir haben unser Konzept für ein Unternehmen im Sportsektor, genauer gesagt für die CrossFit Box Dülmen, ausgearbeitet.
Ein wichtiger Aspekt bei der Entwicklung dieses Konzeptes stellte für uns das Briefing mit dem Eigentümer der CrossFit Box dar, indem unter anderem die wesentlichen Zielsetzungen und Erwartungen des Projektpartners herausgestellt werden sollten. Aufgrund der immer noch präsenten Corona Pandemie und den damit einhergehenden Einschränkungen, stellte uns dieses Projekt vor einige Herausforderungen und auch einige unerwartete Veränderungen.
Das Briefing mit dem Projektpartner zu Beginn der Projektarbeit führten wir bereits online in Form eines Video Meetings durch, um die Gefahr einer möglichen Ansteckung zu vermeiden. Dabei hatten wir, wie auch unser Projektpartner, zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass uns Informationen entgehen oder wir nur eingeschränkt an diesem Projekt arbeiten können. Natürlich wäre es attraktiver gewesen, sich vor Ort persönlich mit dem Eigentümer der CrossFit Box Dülmen zu unterhalten und auch die Räumlichkeiten und Geräte der CrossFit Box live anzusehen, jedoch war es zu diesem Zeitpunkt einfach sinnvoller und sicherer, das Briefing über ein Video Meeting stattfinden zu lassen.
Auch die übrige Gruppenorganisation sowie generelle Absprachen fanden, abgesehen von den Präsenzphasen in der Schule, ausschließlich online statt. Nachdem die schriftliche Abgabe des Kommunikationskonzeptes im Dezember 2020 erfolgt war, stand noch die Ergebnisdarstellung in Form einer Präsentation unseres Projektes im Januar 2021 an.
Da die Schulen nach den Weihnachtsferien jedoch zunächst noch nicht wieder öffnen konnten, bedeutete dies für uns, dass wir unsere Präsentation in Form eines Video Meetings vor der Klasse halten mussten. Dies machte uns zunächst etwas unsicher, da wir uns nicht genau vorstellen konnten, wie so eine online Gruppenpräsentation aussehen kann oder soll und ob uns das gut gelingen wird. Doch diese Veränderungen und neuen Bedingungen gaben uns auch die Möglichkeit, neue Wege der Kommunikation und Absprachen zu finden und auch neue Dinge auszuprobieren.
Schlussendlich gelang es uns auch online eine Gruppenpräsentation vor der Klasse zu halten, die uns sehr zufrieden stellte und trotz einiger typischer technischer Schwierigkeiten, die diese Art der Präsentation mit sich brachte, erfolgreich ablief. Rückblickend würde ich diese Projektarbeit als einen spannenden und interessanten Prozess beschreiben, der sich durch die Corona Pandemie noch etwas herausfordernder gestaltete.
2021/21: Werbepause während Corona - nicht mit uns!
Von Katrin Behmenburg, Sky Inckmann und Sandrine Lenz
Covid-19 beeinträchtigt nicht nur das Leben zahlreicher Konsumenten, sondern auch die Welt des Marketings. Unternehmen, die in Zeiten der Pandemie eine Werbepause einlegen und Kundenbeziehungen „einfrieren“, setzen sich der Gefahr aus, die Zielgruppe zu verlieren. Die Devise lautet neue Perspektiven zu eröffnen und den zukünftigen Änderungen aktiv und vorbeugend entgegenzutreten.
Aus diesem Grund kam das alljährliche Kommunikationsprojekt im Rahmen des Marketingunterrichts wie gerufen. Die geforderte Kleingruppenarbeit verfolgte das Ziel, ein integriertes Kommunikationskonzept für einen gewählten Projektpartner zu erstellen. Mögliche kommunikationspolitische Maßnahmen und Lösungsvorschläge, wurden auf Grundlage von Briefings und einer detaillierten Situationsanalyse in Kooperation mit dem Partner erarbeitet.
Wie die Zusammenarbeit trotz eingeschränkter Kontaktmöglichkeiten gestaltet wurde, lässt sich ziemlich leicht beschreiben – Zoom statt zusammensitzen!
"Gen Z" - jung, digital und immer online
Die "Gen Z" - jung, digital und immer online - in diesem Fall also wir, konnte Ihr Potenzial endlich gezielt nutzen. Neben Kommunikationsangeboten wie Zoom und dem leicht eingestaubten Anruf, kamen Medien wie WhatsApp und Cloud-Dienste zum Einsatz. Anfängliche Schwierigkeiten konnten schnell behoben werden, sodass der gezielten und strukturierten Fertigstellung der schriftlichen und visuellen Ausarbeitung nichts mehr im Wege stand.
Gruppenarbeit bringt natürlich auch die ein oder andere Diskussion mit sich, besonders in einer reinen Mädelsgruppe zeichnete sich diese zum Teil, durch durchsetzungswillige Charaktere aus. Da die Sprache sich dennoch dialogisch orientierte, war allen Gruppenmitgliedern klar, dass ein gemeinsamer Beschluss mit Kompromissen angestrebt wird.
Der Projektpartner Lukas Ostrop – ein sportbegeisterter CrossFit Box Besitzer – konnte während der Ausarbeitung bereits erste Eindrücke sammeln und kündigte die Umsetzung einiger Maßnahme (z.B. Social-Media-Posts) an.
Nachdem uns also klar war, dass sich die vielen Arbeitsstunden gelohnt haben könnten, haben wir uns an die Präsentation der Ergebnisse gewagt.
In einem Online-Meeting-Raum oder vielmehr einer gesichtslosen Zusammenkunft, entstand schnell eine angenehme Atmosphäre; das Gefühl vor dem heimischen Spiegel zu stehen und in einem Selbstgespräch zu versinken, wuchs mit jeder Sekunde. Auch der ein oder andere Notizzettel am Laptop, erwies sich als eine nützliche und unauffällige Hilfestellung.
Trotz ausbleibender Reaktion durch ausgeschaltete Kameras, die zu Gedanken wie „Ist die Präsentation interaktiv genug und generiert aufmerksame Zuhörer?“, entstand ein positiver Gesamteindruck, durch das anschließend erhaltene Feedback.
In diesem Zusammenhang ist außerdem die Unterstützung des zuständigen Lehrers Herrn Thiemann zu nennen. Während des gesamten Zeitraums, konnte auf ein ehrliches Feedback gezählt werden.
Wir werden diese Arbeit positiv in Erinnerung halten und die gewonnenen Erfahrungen und Einblicke sowohl schulisch als auch beruflich nutzen – lernen trotz Corona ist also mehr als möglich!