Sonnenschein und 27°C Außentemperatur
Als ich am 9. Oktober auf Malta das Flugzeug verließ, hatte ich direkt ein gutes Gefühl: Sonnenschein und 27°C Außentemperatur für den aufkommenden Herbst in Deutschland waren ein guter Tausch. Auch wenn das Wetter nicht für meinen ganzen Aufenthalt auf der Mittelmeerinsel so gut bleiben sollte, das gute Gefühl ist in den kommenden Wochen geblieben.
Arbeits- und Amtssprache ist auf Malta (neben maltesisch) Englisch. Und so war vor meinem eigentlichen Praktikum während meiner ersten Woche auf Malta der Besuch einer Sprachschule geplant, um meine Englischkenntnisse aufzufrischen. Dort traf ich nicht nur während des Unterrichts auf Menschen unterschiedlichster Nationalitäten, sondern wohnte auch direkt mit ihnen zusammen. Meine Mitschüler: innen und Mitbewohner: innen kamen unter anderem aus der Türkei, aus Italien, Russland, Südkorea und Japan. So stand ich permanent im Austausch mit mir vorher fremden Menschen aus aller Welt. Neben der Möglichkeit, neue Freunde zu gewinnen und deren Kultur kennenzulernen, eine sehr gute Übung, um Sicherheit im Englischen zu bekommen.
Arbeiten in einem jungen, bunten Team
Dies stellte sich zu Beginn des Praktikums in meiner zweiten Woche auf Malta sogleich als sehr hilfreich heraus. Mein Team dort war jung und bunt gemischt aus allen möglichen Herkunftsländern und so wurde natürlich Englisch gesprochen. Betclic ist ein französischer Glücksspielanbieter, der in fünf Ländern (Frankreich, Italien, Malta, Polen und Portugal) aktiv ist. Ich war für die Zeit meines Praktikums in der Personalabteilung tätig. Ich habe unter anderem bei den Gehaltsabrechnungen unterstützt und dort administrative Aufgaben z.B. für die Einstellung und behördliche Meldung von neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern übernommen. In der Personalentwicklung habe ich gelernt, wie Zielsysteme erarbeitet und überprüft werden. Am spannendsten war für mich jedoch die Arbeit des Recruiting-Bereichs. Von Anfang an war ich bei den (digitalen) Vorstellungsgesprächen für den Betclic-Kundenservice dabei und durfte mich bald mit eigenen Fragen sowie bei der anschließenden Team-Diskussion einbringen, ob es sich um eine für das Unternehmen geeignete Person handelt.
Der Arbeitsmodus – war ähnlich wie bei vielen Unternehmen zu jener Zeit – hybrid: Ich war drei Tage die Woche im Büro und zwei Tage am Laptop in meiner Wohnung tätig, in die ich nach der Sprachschulwoche gezogen war und mit zwei Betclic-Kollegen als WG bewohnte. Gearbeitet wurde meist von 9 – 17 Uhr.
Tägliche Events in der Sprachschule
Damit blieb noch genug Zeit, um mir mein neues vorübergehendes zu Hause auch abseits der Arbeit anzusehen. Die Sprachschule veranstaltete jeden Tag Events, um Menschen und Insel kennenzulernen. Ich war häufig mit dabei und habe so mehrmals die Hauptstadt Valletta besucht, war auf der Insel Gozo – die ebenfalls zu Malta gehört – sowie an einer blauen Lagune auf einer kleinen Insel Zwischen Gozo und der Hauptinsel. Ich habe viele neue Menschen kennengelernt, von denen einige Freunde geworden sind.
Nicht nur deshalb hat sich das Erasmus-Praktikum für mich gelohnt. Es war für mich das erste Mal, dass ich woanders als zu Hause gewohnt habe und wurde dadurch definitiv selbstständiger. Meine Englischkenntnisse haben sich deutlich verbessert, vor allem das Sprechen und Schreiben. Ich bin über Kolleg: innen und Mitschüler: innen aus aller Welt mit verschiedenen Kulturen in Kontakt gekommen und habe über sie nicht nur mir völlig fremde (sehr leckere) Speisen entdeckt, sondern auch einiges über deren Art zu leben gelernt.
Ein besonderer Dank gilt Frau Waida für die Praktikumsorganisation, ohne die mir meine Auslandserfahrung wahrscheinlich nicht so einfach möglich gewesen wäre!