Die beste Verkäuferin kommt aus Münster. Stolz und glücklich reckte Sara Baensch nach der Siegerehrung die Pokale in die Höhe, während ihre angereisten Mitschüler und Mitschülerinnen die Stadthalle in Kleve mit ihrem Jubel in ein Tollhaus verwandelten. Die junge Drogistin hatte nicht nur die Fachjury begeistert, sondern sie konnte auch die Zuschauer überzeugen und gewann zusammen mit der punktgleichen Marie Wandtke (kaufmännisches BK Duisburg-Mitte) zusätzlich den Publikumspreis.
Fünf deutsche und fünf niederländische Auszubildende hatten sich für das Finale zum besten Verkäufer qualifiziert. Bei diesem Wettbewerb der „Lernende Euregio“ handelt es sich weder um eines der üblichen Casting-Formate, die man aus dem Fernsehen kennt, noch um einen Länderwettkampf. So wird nicht ein Gesamtsieger ermittelt, sondern es gibt zwei.
Der zum siebten Mal ausgetragene Wettbewerb dient vor allem dazu, grenzüberschreitendes Lernen zu ermöglichen. Die euregionale Ausbildung (zweisprachig) bildet dafür den Ausgangspunkt. „Immer mehr Kunden kaufen grenzüberschreitend ein, daher ist es wichtig, mit den Kunden aus dem Nachbarland umgehen zu können,“ betonte Projektkoordinator Paul Marcelis. Darüber hinaus dient der Wettbewerb natürlich auch dazu, Kontakte aufzubauen und das Verständnis für die jeweils andere Kultur zu fördern. 25 Schulen mit fast 70 Teilnehmern beteiligten sich in diesem Jahr an dem Wettbewerb.
Die unterschiedlichen Kulturen und Sprachen bilden sich auch in den Wettbewerbsregeln ab. Die Kandidaten und ihre Testkäufer agierten ausschließlich in ihrer Landessprache. So musste der niederländische Sieger Kevin Lankveld (Graafschaft College Doetinchem) dem deutschen Testkunden einen technisch anspruchsvollen Elektrorasierer verkaufen - auf Niederländisch. Nur jeweils sieben Minuten Zeit hatten die Teilnehmer, um ihr Verkaufsgespräch abzuschließen. Dabei war darauf zu achten, dass sämtliche Aspekte eines Kundenkontakts berücksichtigt wurden - von der Bedarfsermittlung bis zur freundlichen Verabschiedung des Kunden. Die Jury war paritätisch mit Fachleuten aus beiden Ländern besetzt. Am Ende war es ein klarer Sieg für die Kandidatin aus Münster, die sich nicht nur über ihren Sieg freuen konnte: „Für den Wettbewerb im nächsten Jahr wurde ich schon eingeladen. Dann gilt es meinen Pokal an den nächsten Sieger oder Siegerin weiterzureichen,“ so Sara Baensch zum Abschluss.