Mit pünktlichen Zügen in die Buchhaltung und zur Flamencoshow

Simon Lambers aus der KBO1 war vier Wochen in Sevilla (Spanien), zum Auslandspraktikum. Hier berichtet er von seinen Erfahrungen.

Mit BeReal: Simon Lambers (li.) und Idla geben einen Einblick in ihre Zeit in Sevilla.

Pedregosa, das Praktikumsunternehmen, ist eine Möbel-Großhändler.

Am 1. Oktober war es endlich so weit: Der Tag, auf den ich lange hin gefiebert habe, stand vor der Tür. Von Düsseldorf aus flog ich nach Málaga. Dann nahm ich von dort aus den Zug nach Sevilla. 

Die erste überraschende Erfahrung: Der Zug in Spanien war überpünktlich

Dabei ist mir direkt etwas aufgefallen, dass ich aus Deutschland nicht kenne: Der Zug war bereits zwanzig Minuten vor der erwarteten Ankunftszeit in Sevilla. 

In der WG mit einem Ecuadorianer und einer Finnin

Dort angekommen wurde mir die WG gezeigt, in der ich für die nächsten vier Wochen wohnen würde. Meine Mitbewohner*innen waren ein Erasmus-Student aus Ecuador und eine weitere Praktikantin aus Finnland.

Sprachkurs in Woche 1

In der ersten Woche in Sevilla habe ich einen Spanischsprachkurs besucht. Das war praktisch, um wieder ins Spanisch-Sprechen reinzukommen und erste Kontakte zu knüpfen. Der Sprachkurs fand immer von 10 bis 13:30 Uhr statt, sodass ich schönerweise nachmittags noch genug Zeit hatte, die Stadt zu erkunden und die Sonne zu genießen. Außerdem habe ich in der ersten Woche über die Agentur bereits weitere Erasmus-Student*innen kennengelernt, wovon der Großteil auch aus Deutschland kam. 

Dann drei Wochen Praktikum in Büromöbel-Großhandel

Die anderen drei Wochen habe ich dann im Unternehmen "Pedregosa", einem Großhandel für Büromöbel und -artikel, in der Buchhaltung gearbeitet. Bereits in der Woche zuvor bin ich mit meiner Ansprechpartnerin von der Organisation in Sevilla zu Pedregosa gefahren und habe dabei schon einmal die Chefin und meine beiden Kolleginnen während des Praktikums kennengelernt.

Am ersten Tag hat mich meine Kollegin fast direkt vor meiner Haustür aufgegabelt und mit zur Arbeit genommen. Dort wurde ich erst einmal von der Chefin begrüßt und dann von einer Mitarbeiterin der Buchhaltung den Kolleg*innen vorgestellt. Die Mitarbeitenden waren alle sehr freundlich und hilfsbereit. Meine Hauptaufgabe war es, die Daten im Rechnungsprogramm des Unternehmens zu aktualisieren und zu überprüfen. An den ersten beiden Tagen habe ich auch erst einmal hauptsächlich daran gearbeitet. An den weiteren Tagen habe ich zwischendurch auch Rechnungen und Lieferscheine zusammengesucht und entsprechende Exemplare zusammen abgeheftet. Wenn ich Fragen hatte, haben mir meine Kolleginnen immer weitergeholfen. In der 45-minütigen Mittagspause bin ich entweder in den Supermarkt gegangen und habe mir dort etwas zu Essen gekauft oder ich hatte etwas dabei und habe die Mittagspause mit den Mitarbeitenden verbracht. Die gemeinsamen Pausen haben mir geholfen, mein Spanisch zu verbessern und auch den andalusischen Akzent, bei dem viel verschluckt wird, besser zu verstehen. Die Arbeitszeiten in Spanien unterscheiden sich stark von denen in Deutschland. Die Regelarbeitszeit war immer von 8:30 Uhr bis 17:30 Uhr, Mittagspause wurde um 14:30 Uhr gemacht. Dies passt allerdings auch gut in den Tag, denn abends wird meist erst zwischen 20 und 22 Uhr gegessen, eventuell auch mal später.

Genug Zeit für Ausflüge

Die Wochenenden habe ich mit meiner finnischen Mitbewohnerin und zwischendurch auch mit den anderen Erasmus-Praktikant*innen aus Deutschland verbracht. In Sevilla gibt es viel zu entdecken; das arabische Erbe ist in der Stadt stark zu spüren und zu sehen. So haben wir uns die Giralda angeschaut, die Setas und die ein oder andere Nachbarschaft unsicher gemacht, besonders das alte Viertel Triana. An einem Wochenende sind wir auch nach Cádiz gefahren, um dort einen Tag am Strand zu verbringen. Darüber hinaus ist Sevilla für den Flamenco bekannt, weshalb wir uns auch eine Flamencoshow angeschaut haben, als mich eine Freundin aus Deutschland besucht hat.

Fazit: Eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte

Alles in Allem war es eine sehr schöne Erfahrung, die ich auf keinen Fall missen möchte. Ich habe durch das Praktikum an Selbstbewusstsein und Stressresistenz gewonnen, was mir auch im weiteren Leben weiterhelfen wird.