Auslandspraktikum: Meine Zeit in Brighton

Lea Schedlbauer ist Auszubildende zur Kauffrau für Marketingkommunikation. Sie war vom 8. April bis zum 3. Mai diesen Jahres in Brighton in England und berichtet hier von Ihrer Zeit. Unsere Schule bietet Ihnen im Rahmen Ihrer Ausbildung an einen Teil Ihrer Ausbildung im Ausland zu verbringen. Dazu begleiten wir Sie von der Organisation bis zu Ihrer Rückkehr.

Der berühmte Pier in Brighton. Foto: Lea Schedlbauer.

Mein Name ist Lea und ich bin im zweiten Lehrjahr meiner Ausbildung zur Kauffrau für Marketingkommunikation. In meiner Ausbildung hatte ich die Chance ein vierwöchiges Auslandspraktikum in England zu absolvieren. So wohnte und arbeitete ich vier Wochen in Brighton und konnte viele Erfahrungen sammeln.

 

Vor dem Praktikum

Das Ludwig-Erhard-Berufskolleg in Münster bietet allen Berufsschülern die Möglichkeit an, an einem geförderten Praktikum im europäischen Ausland teilzunehmen. Das Praktikum wird im Rahmen des „Erasmus+“-Projekts „Reaching out for Europe“ finanziell und organisatorisch unterstützt.

Für mich war dies eine willkommene Möglichkeit einmal für einen kurzen Zeitraum im Ausland arbeiten zu können, bevor ich richtig ins Berufsleben starte und diese Chance irgendwann verpasst hätte. Außerdem konnte ich so mein Englisch nochmals verbessern und zahlreiche Erfahrungen sammeln. Denn mit einem Auslandsurlaub mit Freunden oder der Familie ist diese Erfahrung bei weitem nicht zu vergleichen.

Beim „Erasmus+“-Projekt hat man die Möglichkeit zwischen zwei Varianten zu wählen. Bei der ersten Variante werden einem der Praktikumsplatz, der Einführungskurs und die Unterbringung durch die Schule und deren Partneragenturen vermittelt. Man muss also nur die An- und Abreise selbstständig organisieren. Bei der zweiten Variante organisiert man die Unterbringung und das Praktikum, sowie die Reise, selbstständig. Ich hatte mich für die erste Variante entschieden.

Ein paar Monate vor dem geplanten Praktikumszeitraum habe ich meine Bewerbungsunterlagen an die zuständige Lehrerin geschickt und eine kurze Rückmeldung erhalten. Ab da an ging dann alles sehr schnell und ich habe Informationen über meinen Praktikumsplatz und meine Gastfamilien erhalten und konnte den Vertrag unterschreiben und meine Reise organisieren. Die zuständige Lehrerin war bei Fragen immer erreichbar. 

 

Die Anreise

Zwei Tage vor meinem Praktikumsbeginn kam ich in Brighton an. So konnte ich mich an meine Gastfamilie und die neue Stadt gewöhnen. Ich nutzte den freien Tag um mir Brighton ein bisschen anzuschauen, mir ein Busticket zu kaufen und mir die Busverbindungen und die Unterlagen für meinen ersten Tag in der Sprachschule zusammenzusuchen. 

 

Sprachschule

In der ersten Woche meines Auslandspraktikums stand die Sprachschule auf dem Plan. Dadurch konnte ich viele Leute aus vielen verschiedenen Ländern kennenlernen, die in der gleichen Situation waren wie ich. Im Unterricht kam es den Lehrern eher darauf an, dass man sich viel unterhält und neu gelernte Vokabeln richtig anwendet. Die Grammatik rückte dabei an zweite Stelle. Man wollte uns zum Sprechen motivieren. Denn wie anders sonst lernt man eine Sprache. Die Lehrer waren alle sehr nett und offen. Am Ende der Schulwoche wurde man von den Lehrern herzlich verabschiedet und erhielt das erste Zertifikat. Nach der Sprachschule bin ich oft mit Freunden noch einen Kaffee trinken oder an den Strand gegangen.

Zusätzlich wurden von der Sprachschule aus viele unterschiedliche Freizeitaktivitäten angeboten, bei denen man sich einfach anmelden konnte.

 

Praktikum bei "TeamPro"

In den darauffolgenden drei Wochen hatte ich mein Praktikum bei TeamPro. In meinem Bewerbungsschreiben hatte ich mein Wunschpraktikum beschrieben und darauf wurde sehr gut eingegangen. 

Ich wurde von meinem Ansprechpartner freundlich begrüßt und kurz im Gebäude herumgeführt. Ich kannte meinen Ansprechpartner schon von einem kurzen und lockeren Vorstellungsgespräch per Videochat. 

Nach der Gebäudeführung und einer kleinen Unterhaltung haben wir zusammen einen Plan erstellt, was ich schon alles kann und was ich noch lernen möchte bzw. worin in besser werden möchte. 

Direkt am ersten Tag konnte ich mit meinen Aufgaben beginnen und blieb etwas länger als erwartet (und das kam nicht nur einmal vor). 

Alle paar Tage haben wir über meine derzeitigen Aufgaben gesprochen und ich habe eine neue Aufgabe bekommen. Alle meine Aufgaben passten hervorragend mit dem Ausbildungsbereich und meinen Wünschen zusammen.

Dadurch, dass meine Aufgaben sehr abwechslungsreich waren und ich mein Wissen aus der Ausbildung mit einbringen konnte, hat mir meine Arbeit sehr viel Spaß gemacht. Meine Arbeit wurde oft gelobt und zusammen mit meinem Ansprechpartner wurden viele meiner Projekte tatsächlich umgesetzt. 

Am meisten Gefallen hat mir die Aufgabe 3D-Zeichnungen zu entwerfen und diese dann auf dem 3D-Drucker zu drucken. 

So gingen die drei Wochen Praktikum sehr schnell um und ich hatte mein Abschlussgespräch in der Sprachschule bei der Partneragentur und erhielt mein zweites Zertifikat. 

 

Meine Unterkunft

Zu Beginn war es sehr ungewohnt, sich in einer fremden Wohnung Zuhause zu fühlen, sich einfach am Kühlschrank zu bedienen und einen eigenen Schlüssel zu dieser „fremden“ Wohnung zu haben. Aber nach ein paar Tagen hatte ich mich sehr schnell daran gewöhnt und es kehrte Routine ein. Leider hatten meine Gastmutter und ich ein paar Unstimmigkeiten, wodurch sich die Kommunikation auf das Nötigste beschränkte und ich den Großteil meiner Freizeit außerhalb der Wohnung verbrachte.

 

Land und Leute

England unterscheidet sich deutlich von Deutschland. Und das liegt nicht nur daran, dass die Engländer auf der linken Straßenseite fahren. Zum Teil sind die Engländer viel freundlicher und offener. Sie bedanken sich jedes Mal beim Busfahrer, wenn sie austeigen und die Verkäufer an den Kassen halten viel mehr Smalltalk und sprechen dich beispielsweise mit „Honey“ oder „Darling“ an. 

Wenn man irgendwo Essen geht und am Ende die Rechnung bezahlen möchte, fällt einem auf, dass das Trinkgeld mit einem Prozentsatz automatisch zum Betrag dazugerechnet wurde und zu bezahlen ist. 

Was mir extrem aufgefallen ist, ist das mangelnde Umweltbewusstsein der Engländer. Alles ist (auch mal doppelt und dreifach) in Plastik eingepackt. Überall bekommst du Plastiktüten mitgegeben und Alufolie wird Dosen oder anderen umweltfreundlichen Verpackungsmöglichkeiten vorgezogen.

 

Erfahrungen außerhalb der Arbeit

Nach der Arbeit und am Wochenende war ich viel in Brighton unterwegs. In der Woche war ich bei gutem Wetter sehr oft am Strand und in der Stadt. Abends habe ich mich oft mit Freunden im Pub getroffen. Schließlich wollte ich es nutzen, dass ich erst um 10 Uhr vormittags bei der Arbeit sein musste.

Über die Osterfeiertage war ich in London und an den anderen Wochenenden habe ich unter anderem den Hafen Marina besucht, den Preston Rock Garden Park, das Royal Pavillon und natürlich den berühmten Palace Pier. 

 

Mein persönliches Fazit

Ich würde jeden, der mich danach fragt, empfehlen solch ein Auslandspraktikum zu machen. Ich habe so viele Erfahrungen und Eindrücke gesammelt und Vieles dazu gelernt. Und das in nur vier Wochen. Irgendwann habe ich ganz von alleine angefangen englisch zu denken, so dass ich ohne Bedenken sagen kann, dass es mir etwas gebracht hat.

Dadurch, dass viel von der Schule organisiert wurde, konnte ich mich vor und nach meinem Praktikum voll und ganz auf die Ausbildung und den Berufsschulunterricht konzentrieren, sowie während meiner Zeit in England auf das Praktikum selber.

 

Hier geht es zu allen Informationen zum Auslandspraktikum und zum "Erasmus+"-Projekts "Reaching out for Europe".